Poysdorf - Die Bürgerinitiative (BI) A5 Mitte hat ihre Beschwerden gegen den Weiterbau der Nordautobahn im Weinviertel zurückgezogen. "Wir kapitulieren vor dem Druck und den sehr persönlichen Angriffen", denen man in den vergangenen Wochen ausgesetzt gewesen sei, meinten die Gründer Herbert Untner und Renate Vacha.

"Erfreulich im Sinne der Vernunft", hieß es in einer ersten Reaktion aus dem Büro von Niederösterreichs Verkehrslandesrat Karl Wilfing (ÖVP). Dort hofft man nun, mit der Asfinag "möglichst rasch, vielleicht noch im August" den Bau des Abschnitts Schrick - Poysbrunn ausschreiben zu können.

Üble Nachrede und Verlumdungen

Man hätte gerne vor den besseren Argumenten kapituliert, so die Bürgerinitiative. Eine sachliche Auseinandersetzung sei aber nicht mehr möglich gewesen. Die BI A5 Mitte habe nicht einen für die Region wichtigen Autobahnbau verhindern, sondern sichergehen wollen, dass Natur und Menschen möglichst wenig Schaden dabei nehmen. Deswegen seien Beschwerden gegen den Naturschutz- und Wasserrechtsbescheid eingebracht worden.

"Unser Engagement stand zuletzt in keinem Verhältnis zur üblen Nachrede, den Verleumdungen und Gewaltandrohungen, denen wir und unsere Familien ausgesetzt waren", so die Gründer der Initiative.

Das Projekt Nordautobahnbau verzögert sich bereits seit Jahren: Sparzwang und langwierige Verfahren ließen die Jahre ins Land ziehen - Lkw- und Pkw-Verkehr wuchsen an. Laut Wilfing sind 99 Prozent der unter dem derzeitigen Durchzugsverkehr leidenden Weinviertler für die A5. (APA, DER STANDARD, 20.8.2014)