Model, Autorin und ehemaliges Bond-Girl Waris Dirie, die als UN-Sonderbotschafterin mit ihrer Desert Flower Foundation mit Sitz in Wien für Frauenrechte und gegen Genitalverstümmelung kämpft.
Palmers Textil AG

In den vergangenen Tagen war eine wundersame Wandlung zu beobachten. Der Wäschehersteller Palmers hat sich einen Ruck gegeben. Und beschlossen, wieder am Puls der Zeit sein zu wollen. "Sexy, not sorry" heißt die neue Botschaft des österreichischen Unternehmens. Sie spielt an auf den unterschwelligen Vorwurf an Frauen, nicht zu genügen, "zu groß, zu dick, zu laut, zu leise, zu gewagt" zu sein.

Dem will die neue Palmers-Kampagne entgegentreten. Sie sei als ein Statement und ein Bekenntnis zur Vielfalt der Schönheit zu verstehen, ließ CEO Janis Jung wissen. Er ist seit vergangenem Sommer mit im Boot, das Unternehmen kämpft bekanntlich gegen die roten Zahlen. Und klotzt nun, statt zu kleckern. Palmers engagierte die Agentur Demner, Merlicek & Bergmann, derzeit wird das halbe Land mit den diversen Wäschemotiven ummantelt. Und ja, wer bis dahin die Autorin und UN-Sonderbotschafterin Waris Dirie, die gehörlose Aktivistin Bianca Rosemarie, Dragqueen Pandora Nox und Extremsportlerin Stefanie Millinger nicht kannte, hat nun die Möglichkeit, sie so ziemlich überall in voller Schönheit zu bewundern.

Ein ebenfalls aktuelles Werbemotiv für die Dessous-Serie "Nouveau Chic" von Palmers.
Palmers Textil AG

Tatsächlich ist die um Diversität bemühte Kampagne zu begrüßen. Geschenkt, dass sie mit einigen Jahren Verspätung auf eine Botschaft setzt, die internationale Unternehmen und vor allem viele kleine Labels ohne großes Budget schon lange vertreten.

Allerdings dürfen wir nun auch erwarten, dass der Werbeslogan konsequent und glaubwürdig durchgezogen wird. Dass nun auch im Webshop diverse Frauentypen (und ja, auch Männertypen!) sichtbar werden. Dass die angebotenen Kleidergrößen nicht bei "L" für Large enden. Und schlussendlich auch, dass im Unternehmen Diversität gelebt wird. (Anne Feldkamp, 3.5.2024)