Vielerorts ist der Ausbau der 5G-Netze noch gar nicht abgeschlossen, dennoch wird bereits fleißig an der nächsten Generation der Datenübertragung per Funk gearbeitet. Unter anderem durch ein Konsortium der japanischen Unternehmen Docomo, Fujitsu, NEC und NTT. Dieses hat noch im April ein Experiment mit dem ersten 6G-fähigen Gerät überhaupt durchgeführt, dokumentiert Talk Android.

Dieses erreichte dabei einen Datendurchsatz von 100 Gigabit pro Sekunde auf eine Distanz von 100 Metern. Das entspricht etwa der zwanzigfachen Bandbreite, die aktuell in 5G-Netzen theoretisch erreichbar ist. Mit Verbesserungen, die aktuell schon in manchen Regionen unter dem Schlagwort "5,5G" implementiert werden, soll zumindest auf dem Papier die maximale Bandbreite auf 10 Gbit/s im Downstream und einen Gbit/s im Upstream ansteigen.

Die Testaufstellung inklusive des noch etwas archaisch aussehenden 6G-Geräts.
Fujitsu

Startschuss um 2030 erwartet

6G soll im Vergleich auch noch einmal deutlich geringere Latenzzeiten ermöglichen. Das liegt auch daran, dass für 6G Sub-Terahertz-Bänder erschlossen werden sollen. Dabei handelt es sich um Frequenzen im Bereich zwischen 100 und 300 GHz. Damit geht aber auch ein klarer Nachteil einher, nämlich wesentlich geringere Reichweite. Für flächige Versorgung muss also entweder das Sendernetz dichter ausgeführt oder doch auf andere Frequenzen zurückgegriffen werden, was jedoch auf Kosten der Bandbreite geht.

Zu betonen ist auch, dass es für 6G zwar grobe Spezifikationen gibt, aber noch keine Zertifizierung, die einheitliche Standards vorgeben würde. Dementsprechend ist das Experiment als zukunftsmusikalischer Auftakt zu verstehen. Der Startschuss für den Aufbau von 6G-Netzen wird aktuell rund um das Jahr 2030 erwartet. (red, 7.5.2024)